Was für ein Package! Mit Mystic Prophecy, Iron Savior und MadMax machte ein Trio Halt in der Musigburg, welches seit Jahren mit starken Releases glänzt. Doch Stop! MadMax cancelten die Tour kurz vor Beginn aus den berühmt berüchtigten Logistik Problemen (ich schweige mal lieber…) und so lag es an den beiden Headlinern die ehrwürdige Burg zum Kochen zu bringen. Leider folgten dem Aufruf nicht ganz so viele Headbanger, aber diejenigen die anwesend waren, werden ihren Besuch nicht bereuen. Der Rest hat definitiv einen wundervollen Abend verpasst.
Iron Savior
Ohne Intro, nur mit einem kurzen «So wir legen dann mal los» brettern Piet Sielck und seine Mannen sofort los und haben das Publikum ab dem ersten Song im Sack. Etwas überraschend dauert es bis zum fünften Song, ehe das neue Album «Firestar» zu Ehren kam. Piet ist von diesem Output dermassen überzeugt, dass er beim Kauf sogar eine Geldzurück-Garantie abgab, natürlich mit einem chmunzeln. Ansonsten gab es eine Setlist, welche sich wie ein roter Faden durch die Diskografie zieht und natürlich Granaten wie «Way Of The Blade», «Starlight» oder «Coming Home» beinhaltete. Für Lacher sorgte auch das Backdrop, welches noch immer vom ersten Album stammt und mittlerweile dermassen bestialisch stinkt, dass es von Piet’s Frau jeweils nur im hintersten Teil des Kellers geduldet sei. Drummer Patrick habe die Arschkarte gezogen, da er direkt davor sitzen muss und mittlerweile das Geschmäckle auch angenommen hat. Piet kringelt sich vor Lachen und musste sich zusammenreissen um wieder Musik spielen zu können. Natürlich durfte «Heavy Metal Never Dies» nicht fehlen, die munteren Singalong Spielchen klangen als wenn die Musigburg ausverkauft gewesen wäre. Zuerst die linke, dann die rechte Seite, wobei die zahlenmässig unterlegene linke Seite als Gewinner auserkoren wurde. Der Humor kam aber nicht nur von der Bühne, sondern auch vom Publikum. Als der Sänger sich mit einem Frotteetuch die Schweissperlen von der Glatze wischt und die Temperaturen anprangert, erntet er nur ein mitleidiges «Ooooooh». Ein Spielchen, dass sich noch einige Male wiederholen sollte. Das nicht alles rund lief, war beim Tourstart abzusehen, diesmal traf es den Aushilfsbassisten, dessen Instrument während «Together As One» seinen Dienst verweigerte. Der Schaden war zum Glück schnell behoben und weiter konnte die unterhaltsame Show gehen. «Condition Red» und «Breaking The Law» wurden gespielt, weil man ja aufgrund der Absage von MadMax noch etwas Zeit hatte. Das Publikum dankte es mit einer tollen Stimmung und so war der zweite Headlinder gefordert. Ebenfalls sympathisch, dass die Band danach für die Fans da waren. Ein sackstarker Auftritt!
Setlist: «Way Of The Blade» - «Roaring Thunder» - «Starlight» - «Souleater» - «In The Realm Of Heavy Metal» - «Hall Of The Heroes» - «Gunsmoke» - «Together As One» - «Never Stop Believing» - «Heavy Metal Never Dies» - «Coming Home» - «Condition Red» - «Atlantis» - «Breaking The Law»
Mystic Prophecy
Es war an den Bayern die Stimmung nun mindestens zu halten. Seit dem Ausstiev von Joey Roxx am Bass konnte diese Position noch nicht besetzt werden, weshalb man heute ohne Viersaiter auf der Bühne stand, was man durchaus kritisch betrachten kann. Das war es aber schon mit nörgeln, denn mit «Metal Division» startet man furios in den Gig und hat mit dieser klugen Wahl auch schon wieder sämtliche Bedenken weggewischt. Was dann in den folgenden rund 85 Minuten folgte war einfach Heavy Metal pur! «Killhammer», «Dracula», «Metal Attack» oder «Ravenlord» liessen keinen Zweifel daran, dass Mystic Prophecy eine sträflich unterbewertete Band sind. Was für Iron Savior galt, konnten auch R.D.Liapakis und Co. für sich behaupten: Die Spielfreude übertrug sich vom ersten Ton an auf das Publikum. Gitarris Markus Pohl war ebenfalls blendend aufgelegt, ohne Maske (im Gegensatz zu seiner zweiten Spielwiese namens Warkings) auf der Bühne und liefert sich einige Duelle mit Kollege Evan K., während Hanno an den Drums immer mal wieder das Publikum anpeitschte. Kollege Kaufi und Andi von «metalinside» genossen den Auftritt ebenso, wobei ersterer zum Dauer Headbanger mutierte, während bei Andi und mir aufgrund der spärlichen Mähne ein gegenseitiges Zunicken schon genügte um zu wissen, dass man mit dem Gebotenen mehr als zufrieden sei. Auch Mystic Prophecy’s Setlist geht queer durch die Diskografie, wobei «Metal Division» am stärksten vertreten war. Dazu kam das gelungene Cover von Mike Oldfields Klassiker «Shadow On The Wall». Mit «Metal Brigade» endet auch das Set von Mystic Prophecy standesgemäss mit einem Hammer und nun durfte der Merchandise Stand geplündert werden, denn auch hier wurden nach dem Gig noch fleissig Unterschriften gegeben. Auch ohne MadMax wird der Abend in Aarburg noch lange in guter Erinnerung bleiben.
Setlist: «Metal Division» - «Burning Out » - « Killhammer » - «War Panzer» - «Unholy Hell» - «Hellriot» - «Dracula» - «Metal Attack» - «To Hell And Back» - «Hail To The King» - «Demons Of The Night» - «Shadow On The Wall» - «We Kill You Die» - «Ravenlord» - «Eye To Eye» - «Metal Brigade»
Iron Savior
Mystic Prophecy
Live: Mystic Prophecy in der Musigburg
Mystic Prophecy - Iron Savior
Freitag 01.11.2024 - Musigburg, Aarburg
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